Moin Jungs.
Wahrscheinlich mal wieder ne ziemlich blöde Frage vom AMS-Neuling: Aus welchem Material bestehen die Motorkohlen für die Blockmotoren? Wenn das Graphit ist, könnte man dann nicht ganz einfach die Bleistiftminen für die Nachfüll-Bleistifte (wie man sie früher für technische Zeichnungen benutzt hat) verwenden??? Die sind im Vergleich zu den "Originalen" lächerlich billig und sollten doch ziemlich einfach auf die richtige Länge gekürzt werden können.
Nix für ungut für eine solche Frage und beste Grüße aus dem hohen Norden!
Thomas
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Das Thema,
lieber pazzo,
hatten wir schon mal irgendwo hier. Grundsätzlich scheint das zu gehen. Es empfiehlt sich ein Test mit verschiedenen Härtegraden, die ja - je nach Hersteller - von etwa 8B (sehr weich = viel Graphit) bis ca. 8H (superhart für technische Zeichnungen) reichen. Das gewünschte Durchmesser liefert - mit Schmirgel und Vorsicht - die Kleinbohrmaschine. Ich erinnere mich, nach der letzten Behandlung dieses Themas mit einem aus unserer Runde telefoniert zu haben. Der erklärte: das würde saumäßig gut funktionieren. Wenn Du selbst in diese Ecke experimentierst, würde mich genaueres interessieren - auch zum Verschleiss.
- HansHH
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Hallo Thomas,
Ist gar keine blöde Frage! Vom Material her ist es tatsächlich ähnlich. Als Junge um die 10 wollte ich auch aus den vielen Einzelteilen, die mein Vater übrig hatte, einen Bockmotor zusammenbauen.Wirklich alles hatte ich im Ersatzteillager gefunden, nur keine Kohlen. Was passte waren aber Bleistiftmienen von einem Zirkel. Damals war ich sogar so pfiffig erst mal zu Vaters Multimeter zu greifen. Leitfähig! Gefreut und passende Länge eingesetzt. Nun damals habe ich so was wie Leitwert nicht genau gemessen. Wass passierte? Der Motor lief, gar nicht mal so schlecht. Aber die Zirkelmienen wurden dann doch auf Dauer etwas zu warm, und haben schließlich das Kunststofflager der Messinghülsen im BloMo verschmolzen.
Der Ansatz ist aber richtig. Kohlen heissen wirklich im E-Motor so, wil sie prinzipiell Graphit sind bzw. daraus waren. Optimierte Materialzusammensetzungen haben für Abriebfestigkeit, Leitfähigkeit, Funkenbildung seit den fühen Elekromotoren Einzug gehalten.
Trotzdem will ich nicht ausschließen, das du auch heute bei den verschiedenen Bleistiftmienen, irgendwo in den Härten zwischen 8B und 8H, eine Materialzusammensetzung findest, die als Motorkohle geht, ohne alles zu verschmelzen. Abrieb dürfte ewas höher sein, aber was soll es?
Wie geagt, keine blöde Frage.
Holger aus Kassel.
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Hallo Thomas.
Einige meiner Blomos laufen damit sehr gut, drehen sehr hoch,
haben vielleicht etwas weniger Drehmoment.
Lg. Jens.
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Hallo Jens,
irgendwo ganz hinten im Hinterkopp regt sich bei mir leise der Verdacht, das Drehmoment könnte eher mit dem Anpressdruck der "Kohlen" zusammenhängen, als mit deren Material. Aber - wie gesagt: nur so 'ne Vermutung.
- HansHH
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Hallo Hans.
Ich habe die Minen so lang wie möglich gemacht, um
einen hohen Anpressdruck zu haben, dachte die Reibung
macht kein Problem. Müsste nochmal die Ströme messen.
LG. Jens.
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Hmm...
...wäre vielleicht interessant, den Druck mal zu variieren. Federn weglassen und bei einem ausgebauten und fixierten Motor den Druck auf den Kollektor mit elektrisch leitenden Nadeln erzeugen, die an einem Trafo oder eine Batterie angeschlossen sind. Die Nadeln drücken von hinten durch offene Führungsröhrchen auf die Kohlen. - Passiert da was positives? Falls: ja - wird eine Tendenz erkennbar zu mehr oder weniger Druck?
Nur so'ne Idee.
- HansHH
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11-09-2014, 22:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-09-2014, 22:31 von f.schulz.)
Hi Kohlen(ver)brützler,
als Kind ging es mir wie Holger nur waren meine Karren T-Jets. Sie liefen endlich wieder, aber nur leidlich.
Wenn ich Kohlen der verschiedensten Anbieter z.B. für T-Jets ansehe und wenn man über den Teich sieht, gibt es da ja einiges und das dann mit den normalen Standardkohlen vergleicht wird man ernüchtert! Da ist nicht alles Gold was glänzt.
Deswegen würde ich es für müßig halten da jetzt im größeren Stil Tests mit Bleistiftminen abzuhalten, was aber niemand daran hindern soll.
Die Minen sind aus Graphit, der ist sehr weich (Schmiermittel für (Auto)Schlösser!) und leitet aber nicht sehr gut, am besten in seiner relativ weichen Form, weil wenig Bindemittel Verwendung findet. Da ist gesintertes echtes Kohlematerial, in dem sich Metalle, überwiegend sehr gut leitende, wie Cu und Arg und spezielle Leitruße befinden besser.
Grüße
Fritz
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12-09-2014, 15:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-09-2014, 15:46 von HansHH.)
Hier erste Anläufe zu einem C-Can-Motor (1:43-1:32) für Experimente mit dickeren Bleistiftminen.
Die Kohleführungen sind Eigenbau und die Schrauben noch nicht der Endzustand. Metrisch wäre netter.
In H0 hab ich Schrauben an diesem Ort schon in der US-Serie "Unlimited" gesehen.
[attachment=15108:C-Can 2.jpg]
- HansHH
Moin Junxs.
Hatte ja versprochen, von meinen Erfahrungen mit den Bleistiftminen zu erzählen - hier die erste Erfahrung: 1,4 mm Durchmesser, Härtegrad B - Motor läuft, allerdings wurde es ziemlich schnell ziemlich heiß an den Fingern (hatte zur Kontrolle das Chassis links und rechts an den Kontakten in den Fingern) - und habe den ersten Versuch erst mal abgebrochen. Da war mir das Risiko zu groß, dass Chassis oder gar Karosserie wegen der Hitzeentwicklung Schaden nehmen (siehe Holgers Kommentar weiter oben...). Aber ich bleibe dran. Und halte auch auf dem laufenden.
Viele Grüße aus dem hohen Norden.
Thomas