Das sehe ich genauso wie Du Lothar, darum habe ich ja überhaupt nicht reagiert :-)
Allerdings rutscht mir jetzt schon etwas viel Wissen, Halbwissen und Nichtwissen in den Thread hineinein - Filterblase und "alternative Fakten" lassen grüssen. Auch ich habe fredi eine, zwar unwesentliche, Fehlinformation geliefert, darum habe ich das ganze nun mal im Detail nachgeschlagen. Wie meistens wenn es um Aurora geht, ist es recht interessant und lässt sich nicht in einem Satz beantworten...
Das sagt Beers' Werk dazu:
Der Ferrari Can Am 612, wie er genannt wurde, war der erste AFX-Body von Aurora und wurde von 1971 - 1974 produziert. Er kam unter der Nummer 1751 auf einem non-magnatraction Chassis und wurde in rot und blau mit weissen Nummern und in gelb mit roten und violetten Nummern produziert. Wie fast immer bei Aurora gibt es zahlreiche Varianten, so z.B. mit oder ohne seitliche Startnummern und mit oder ohne schwarze Farbe an der Front. Das Auto wurde zuerst mit, später ohne Heckflügel ausgeliefert. Ergänzend möchte ich noch anmerken, dass das Auto recht oft ohne Flügel aber mit den entsprechendne Aufnahmelöchern umherschwirrt. Dies ist aber
nicht die "No Wing"-Variante, da diese
keine Löcher hat.Ersatzflügel aus 3D-Druck gibt es übrigens von HWP HO Slot Cars , Model Ship Fittings & More
hier auf Shapeways (passt auch auf den McLaren).
Die Bezeichnung "Scree-e-echer" steht für eine Reihe batteriebetriebener Sets, die 1976 eingeführt wurden. Die Sets waren "Ready to Run" im Tiefzieh-Verfahren hergestellt und die Bahnen waren zuerst ohne Slot. Das Produkt floppte und wurde dann mit Führungsstiften versehen. Die Bodies wurden bei diesem Chassis mit Schrauben befestigt.
Frei nach dem Motto: "Der Hut ist drin, suchet ihn..." sind sich hier offenbar selbst die schriftgelehrten Spezialisten uneinig:
- Nach Bob Beers sind in den "Scree-e-echer" Sets Magna-Steering Autos, zuerst ohne, dann mit Pin.
- Jerome A. Lepinski (ModelMotorist.com) spricht hingegen beim Magna-Steering mit Pin vom "Scree-e-echer" Chassis (http://modelmotorist.com/web-content/screetl.jsp)
In den Scre-e-eecher Sets fanden so unsäglich hässliche Bodies (meine eigene Meinung) wie der "Too Much", "Pinto Funny Car" u.ä. verwendung, nicht aber der Ferrari Can Am 612. Fritz, du hast folglich (man vergleiche die Produktionsdaten des Autos und der Sets), sehr wohl NOS von Umpfi gekauft, aber ich glaube, das war eher ein Händler-"Hybrid" - NOS-Body auf NOS-Chassis, denn besagte Kombination wurde von Aurora so nie angeboten. Es sind z.T. ja heute noch NOS-Bodies und auch Chassis erhältlich, leider halt nicht die, die wir alle wollen. Da liegt es schon nahe, solche Kombinationen zu schaffen, ist ja auch besser, als das Zeugs verrotten zu lassen.
Der Grund, warum Fritz' Auto abgeht wie Schmitt's (oder Fritz' ?) Katze ist somit auch offensichtlich: die Autos waren für niedervoltigen Batteriebetrieb gedacht und hatten entsprechende Anker verbaut, das gleiche kennt man ja von den späten Tyco 440x2 (gerne mit x3 verwechselt), die ebenfalls für Batteriebetrieb ausgelegt waren (so z.b. späte Nascar und die Cars Movie Autos Lightning McSpeed und Hook).
Spannend, dass so eine "unschuldige" Frage vom fredi ein halbes Geschichtsbuch auslösen kann...
Allen einen schönen Sonntag!
Stephan