Die alten Faller Karosserien sind ausgezeichnet dafür geeignet einen in den Wahnsinn zu treiben.
Beginnen wir das Chaos von vorn. Mit Nr. 4801, Mercedes 220.
Der Bursche zeichnet sich durch solide Stempel aus, in welchen solide Schrauben stecken. Diese sind verzinkt und haben dadurch leider die Angewohnheit, sich durch Zinkkorrosion zu verdicken. In den Gewinden steckt dann eine Art weisser Staub, der mit den Jahren mehr wird, aber keinen Platz hat und so die Stutzen sprengt. Peng!
Guter Rat ist teuer, denn die von unserem Freund hier erhältlichen sonst perfekten gekröpften Messingmanschetten mit eigenem Gewinde passen hier leider nicht. Der gewaltige Durchmesser dieser frühen Stutzen von mehr als vier Millimetern, noch dazu erweitert durch die Sprengung ist für sie zu groß.
Schauen wir also mal, was wir machen können.
Hier haben wir ein vergleichsweise harmloses Exemplar. Alt, seit Jahrzehnten abgelagert, mit P 3 Chassis. Die Schrauben haben noch keine ganze Arbeit geleistet, es sind "nur" einseitige 5mm tiefe Risse entstanden.
Zunächst kümmere ich mich um die verbackenen Schrauben mittels Messingbürstenrad auf Dremel:
Nachher/Vorher:
Und siehe da, der ganze Dreck ist weg, der alte Gewindedurchmesser wiederhergestellt oder etwas kleiner geworden, denn schliesslich hat sich ja Material pulverisiert und ist jetzt weggebürstet worden. Wer das nachmachen will: Bitte Schutzbrille tragen!!!!! Messingborsten und Zinkstaub fliegen durch die Gegend, sollten nicht in den Augen landen! Und Mund zu!
Also die Schrauben sind schon einmal domestiziert. Jetzt geht es an die Stutzen. Hierfür braucht es jetzt passende Manschetten: Schraubenlänge 9 mm, davon 1,3 mm Kopf, 1,5 mm Gewindespitze wird abgekniffen und rundgefeilt. Bleiben 6, 52 mm Gewindelänge. Die Plattendicke des Chassis P 3 beträgt 1 mm, also dringt das Schraubengewinde jetzt noch 5,52 mm in den Stutzen ein. Bei anfangs 4,1 mm Stutzenbreite, die sich nach unten leicht konisch erweitert, kommt eine handelsübliche Messingröhre mit einem Innendurchmesser von 4,2 mm etwa 6 mm tief auf den Stutzen, bevor dieser zu breit wird. Passt!
Also Messingröhrchen gesägt und entgratet. Das Chassis P 3 hält als weitere Komplikation am hinteren Teil des vorderen Schraublochhalters dreieckförmige Verstärkungen bereit. Um eine bündige Auflage des verstärkten Stutzens zu gewährleisten, muss die Manschette also zum Motor hin etwas abgeschrägt werden.
Dann sind die Schraubstutzen zu kleben. Dazu benutze ich Super Expert Kleber mit Aceton und fixiere mit einem genialen Werkzeug, bestehend aus einer alten Abisolierzange und einem Gummiband ... .
Das funktioniert, die Risse schliessen sich, sobald der Kleber greift werden die Manschetten aufgeschoben und halten die geklebten Stutzen zusammen. Sie sitzen so stramm, dass auf deren Einkleben verzichtet werden kann ... .
Die gereinigten Schrauben werden leicht geölt und flutschen jetzt widerspruchslos in die alten Bohrlöcher:
Und jetzt kann ich mich um den Längsriss in der vorderen Schraubenlochhalterung des Chassis kümmern. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Grüße
Ulrich
Beginnen wir das Chaos von vorn. Mit Nr. 4801, Mercedes 220.
Der Bursche zeichnet sich durch solide Stempel aus, in welchen solide Schrauben stecken. Diese sind verzinkt und haben dadurch leider die Angewohnheit, sich durch Zinkkorrosion zu verdicken. In den Gewinden steckt dann eine Art weisser Staub, der mit den Jahren mehr wird, aber keinen Platz hat und so die Stutzen sprengt. Peng!
Guter Rat ist teuer, denn die von unserem Freund hier erhältlichen sonst perfekten gekröpften Messingmanschetten mit eigenem Gewinde passen hier leider nicht. Der gewaltige Durchmesser dieser frühen Stutzen von mehr als vier Millimetern, noch dazu erweitert durch die Sprengung ist für sie zu groß.
Schauen wir also mal, was wir machen können.
Hier haben wir ein vergleichsweise harmloses Exemplar. Alt, seit Jahrzehnten abgelagert, mit P 3 Chassis. Die Schrauben haben noch keine ganze Arbeit geleistet, es sind "nur" einseitige 5mm tiefe Risse entstanden.
Zunächst kümmere ich mich um die verbackenen Schrauben mittels Messingbürstenrad auf Dremel:
Nachher/Vorher:
Und siehe da, der ganze Dreck ist weg, der alte Gewindedurchmesser wiederhergestellt oder etwas kleiner geworden, denn schliesslich hat sich ja Material pulverisiert und ist jetzt weggebürstet worden. Wer das nachmachen will: Bitte Schutzbrille tragen!!!!! Messingborsten und Zinkstaub fliegen durch die Gegend, sollten nicht in den Augen landen! Und Mund zu!
Also die Schrauben sind schon einmal domestiziert. Jetzt geht es an die Stutzen. Hierfür braucht es jetzt passende Manschetten: Schraubenlänge 9 mm, davon 1,3 mm Kopf, 1,5 mm Gewindespitze wird abgekniffen und rundgefeilt. Bleiben 6, 52 mm Gewindelänge. Die Plattendicke des Chassis P 3 beträgt 1 mm, also dringt das Schraubengewinde jetzt noch 5,52 mm in den Stutzen ein. Bei anfangs 4,1 mm Stutzenbreite, die sich nach unten leicht konisch erweitert, kommt eine handelsübliche Messingröhre mit einem Innendurchmesser von 4,2 mm etwa 6 mm tief auf den Stutzen, bevor dieser zu breit wird. Passt!
Also Messingröhrchen gesägt und entgratet. Das Chassis P 3 hält als weitere Komplikation am hinteren Teil des vorderen Schraublochhalters dreieckförmige Verstärkungen bereit. Um eine bündige Auflage des verstärkten Stutzens zu gewährleisten, muss die Manschette also zum Motor hin etwas abgeschrägt werden.
Dann sind die Schraubstutzen zu kleben. Dazu benutze ich Super Expert Kleber mit Aceton und fixiere mit einem genialen Werkzeug, bestehend aus einer alten Abisolierzange und einem Gummiband ... .
Das funktioniert, die Risse schliessen sich, sobald der Kleber greift werden die Manschetten aufgeschoben und halten die geklebten Stutzen zusammen. Sie sitzen so stramm, dass auf deren Einkleben verzichtet werden kann ... .
Die gereinigten Schrauben werden leicht geölt und flutschen jetzt widerspruchslos in die alten Bohrlöcher:
Und jetzt kann ich mich um den Längsriss in der vorderen Schraubenlochhalterung des Chassis kümmern. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Grüße
Ulrich