(24-01-2019, 23:31)mos schrieb: Hallo zusammen,
wenn man bedenkt, dass die ursprüngliche Bedeutung von "politeia" mündiger Bürger ist, will ich doch gerne ein solcher sein .
Mal kurz auskotzen:
Der "mündige Bürger" bedeutet, dass er Verantwortung für die Gesellschaft und den Staat übernehmen kann, oder besser sollte.
Der mündige Bürger ist ein Teil der Gesellschaft, er kann Geschäfte tätigen, er darf wählen und kann auch in ein Amt gewählt werden. Er ist aber auf straffähig (alte Bezeichnung), bzw, schuldfähig (neu - erst Strafe wenn schuldig).
Er muss dafür, was er tut, Verantwortung tragen, sich der Verantwortung stellen und der auferlegten Strafe, die andere mündige Bürger im durch Gesetze zusprechen, Genüge tun.
Der mündige Bürger ist also in der Lage selbstständig sein Leben zu bestreiten im Rahmen einer moralisch ethischen Zielrichtung. Der "Bürger", also der Staatsbürger (staatsbürgerliche Pflicht) haben wir den Franzosen zu verdanken, die sich als der 3. Stand der Hierarchie neben Adel und Klerus ihren Lebensunterhalt selbst erarbeitet hatten. Oder immer noch? ;-)
In den Wirren der französischen Revolution gab es bei den Volkszählungen vor -und nach der Revolution eine Differenz von 200.000. Nach dem man wie in einem Wahn den Adel abgeschlachtet hat und selbst die Helden der Revolution der Guillotine zugeführt hatte, liefen die Staatsbürger später wieder einem "Kaiser" hinterher. Et plus loin..
Was ich damit zum Ausdruck bringen will ist, wie kann ich sicher sein, ein mündiger Bürger zu sein, wenn seit Jahrzehnten der Karren im Dreck hängt. Oder wie es der Kabarettist Pispers ausgedrückt hat (nicht wortwörtlich): "Wir sitzen seit Jahren in einem Zug der gen Abgrund fährt und was tun wir? Wir machen von unserem Recht Gebrauch alle vier Jahre den Lokführer auszuwechseln. Der Zug fährt trotzdem weiter in die gleiche Richtung."
Dieser Mann hat es wie kein anderer verstanden dem Publikum nahe zu bringen, warum in der Welt etwas passiert.
Das Publikum lachte, applaudierte und nichts passierte über die Jahrzehnte in der er es versucht hatte, auf seine Art aufzuklären. Er hat es aufgegeben. Also bisher.
Legendär seine
Geschichte der U.S.
Ist der Bürger heute mit all seinen Pflichten und Rechten wirklich der Souverän? Souverän zu entscheiden läuft über die Meinungsbildung. Wer hat diese "Bildung" in der Hand?
Ein kleines Beispiel: Brexit Verhandlungen... ein ewiges Hin-und-Her. Was auch der Auslöser war für den neuerlichen Vertrag von Aachen zwischen Frankreich und Deutschland.
Warum bekommt man diesen Vertrag in GB nicht ratifiziert?
Bei diesem nationalen Feuerbrand, den der Ex Premier Cameron gelegt hat, nur um bei den populistischen Wählern Stimmen zu holen, hat man eines vergessen:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boers...69031.html
Aufgrund der Dreimonatsfrist muss man sich zeitnah entscheiden, was mit den 45 Billionen (Schreibfehler - nö!) Pfund an Derivaten ihrer EU-Kunden passieren soll. Die wissen nicht, wie sie die Derivate am 29. März 2019 schließen sollen (also die Positionen). Das wäre eine Armageddon schlimmer wie 2008.
Wer ist der Souverän im Staat?
$$ ?
Ist eine hypothetische Frage. Bitte keine Antworten, ist nur ein Denkanstoß.
;-)